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Erleichterung beim Traditionsunternehmen – Gläubiger nehmen Insolvenzplan der Sächsischen SANDSTEINWERKE GmbH an
Pirna, 13.11.2023
Die Sächsische SANDSTEINWERKE GmbH ist gerettet. Die Gläubiger haben dem vom Unternehmen vorgelegten Insolvenzplan beim Erörterungs- und Abstimmungstermin am 24. Oktober mehrheitlich zugestimmt. Die Bestätigung durch das Amtsgericht Dresden erfolgte wenige Tage später, am 27. Oktober. Damit ist der Plan nach Ablauf der üblichen Rechtsmittelfrist von 14 Tagen rechtskräftig. „Dass die Gläubiger und das Gericht hinter der entwickelten Lösung stehen, zeigt das große Vertrauen in das Unternehmen, die Geschäftsführung und das Sanierungsteam. Dank der konstruktiven und zielgerichteten Zusammenarbeit aller Beteiligten wurde die Basis für die Fortführung eines echten sächsischen Urgesteins und Traditionsunternehmens gelegt“, resümiert Rechtsanwalt Stefan Ettelt von der Kanzlei Kulitzscher & Ettelt. Als Generalbevollmächtigter stand er der eigenverwaltenden Geschäftsführung im Verfahren bei allen insolvenzrechtlichen Themen mit Rat und Tat zur Seite.

Letzter Baustein einer umfassenden Sanierung
Durch den nun angenommenen Insolvenzplan bleiben der Standort, die vorhandenen Arbeitsplätze und der traditionsreiche Name der Sächsischen SANDSTEINWERKE GmbH erhalten. Auch im Management, der Gesellschafterstruktur und dem Geschäftsbetrieb ändert sich nichts. „Wir sind zutiefst erleichtert, dass wir die Gelegenheit bekommen, unseren Weg gestärkt und neu aufgestellt weiterzugehen. Besonderer Dank gebührt dabei unseren Mitarbeitern, den Kunden und den Partnern, die uns während dieser nicht einfachen Zeit treu geblieben sind“, heißt es aus dem Unternehmen.

Möglich wurde die Insolvenzplan-Lösung durch einen Beitrag der Altgesellschafterin. Damit kann eine Quotenzahlung an die Gläubiger realisiert und der weitere Fortbestand des Unternehmens gesichert werden. „Mit dem Insolvenzplan ist nun auch eine finanzwirtschaftliche Sanierung dieses regional verwurzelten Betriebs gelungen. Im Rahmen der gerichtlichen Sanierung konnten wir in den vergangenen Monaten leistungswirtschaftlich bereits wichtige Weichen stellen. Dabei wurde die Struktur des Unternehmens effizienter gestaltet und die Kostenseite verschlankt“, sagt Simon Leopold, Geschäftsführer der ABG Consulting-Partner GmbH & Co. KG. Er verantwortete gemeinsam mit seinem Team die Umsetzung des Sanierungskonzeptes.

Schwieriges Marktumfeld führte in die Krise
Die Sächsischen SANDSTEINWERKE blicken auf eine mittlerweile fast 80-jährige Historie zurück. Die Dresdner Frauenkirche oder der Landtag in Brandenburg sind nur zwei prominente Bauwerke, die mit dem Rohstoff aus dem Elbsandsteingebirge gebaut wurden. Doch trotz großer Bekanntheit geriet das Pirnaer Unternehmen in eine Krise. Der Mittelständler befindet sich aktuell in einem schwierigen Marktumfeld: Die wirtschaftliche und geopolitische Unsicherheit, gepaart mit hohen Zinsen und der starken Inflation führte zu einem spürbaren Rückgang bei den Bauaufträgen. Kostensteigerungen bei Rohstoffen, Energie und Logistik vertieften die Schieflage. Die bereits außergerichtlich begonnene Sanierung musste deshalb in einem Eigenverwaltungsverfahren fortgesetzt werden.

Das Amtsgericht Dresden kam dem entsprechenden Antrag aus dem Unternehmen mit Beschluss vom 26.01.2023 nach und ernannte zugleich Rechtsanwalt Dr. Nils Freudenberg von der Kanzlei Tiefenbacher Insolvenzverwaltung I Restrukturierung zum damals noch vorläufigen Sachwalter. „In dem Verfahren herrschte von Anfang an ein großes Engagement auf Unternehmensseite und eine starker Wille zur Kooperation aufseiten der Gläubiger. Diese günstigen Startvoraussetzungen wurden in der Sanierung meiner Ansicht nach bestmöglich von den Beteiligten genutzt. Ich denke, mit dem nun erreichten Ergebnis können alle sehr zufrieden sein“, so der Sachwalter. Erste Schritte zur Sanierung wurden bereits früh im Verfahren eingeleitet. So konnten die Löhne und Gehälter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeitnah über das vorfinanzierte Insolvenzausfallgeld gesichert werden. Außerdem lief der tägliche Geschäftsbetrieb ungeachtet des Verfahrens nahtlos weiter.

Mehr Informationen: www.sandsteine.de